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Über Ängste

Aktualisiert: 26. Apr.


„Ich bin voller Angst“

„Mir schnürt es die Kehle zu“

„Mein Herz rast und ich habe Angst zu sterben“

„Mir wird es ganz eng um den Brustkorb“


Solche und ähnliche Sätze hört man von Menschen, deren Erleben von Angst dominiert wird sehr häufig. Dabei spielt der Körper beim Erleben von Angst eine entscheidende Rolle. Neben den Gedanken, die mit Angst einhergehen, die häufig sorgenvoll sind und oftmals auf die Zukunft gerichtet, reagiert der Körper physiologisch und begleitet solche Gedanken durch Gefühle der Enge, des Drucks, durch Herzrasen, Zittern oder der Produktion von Schweiß. Gerade diese Körperempfindungen führen dann in der Regel zu noch mehr Angst. Oftmals ein Kreislauf, der sich aufzuschaukeln droht.


Angst als Emotion ist in der Evolutionsgeschichte durchaus eine wichtige Komponente, die auch das Überleben gesichert hat. Angst hat dafür gesorgt, dass für Schutz und Sicherheit gesorgt wird, man z.B. geflüchtet ist vor Bedrohung oder in einen Angri smodus gelangt.

Flucht, Kampf und Erstarrung sind die drei körperlichen Reaktionsformen, die auf Angst in der Literatur beschrieben werden.

Angst wird im Gehirn in der Amygdala lokalisiert und ist daher eine Emotion die besonders schnell „abgefeuert“ wird. Daher wird Angst oft auch besonders als überrennend, oder überkommend beschrieben, auch wenn ICH das nicht will.


Therapeutisch gesehen ist das Erleben von Angst eine sehr häufige Erscheinungsform. Jeder Mensch kennt es, Angst zu haben. Wenn die Angst überhandnimmt, und andere Emotionen wie Freude nicht mehr erlebt werden können, kann der Gang zum Therapeuten sinnvoll sein. Gerade wenn die Aufmerksamkeit immer enger wird, und alltägliches von Angst dominiert wird, ist es wichtig, dieser Seite seines Inneren zu begegnen. Diagnostisch werden unterschiedliche Formen von Angsterkrankungen unterschieden. Als Phobie wird Angst vor sehr konkreten Dingen wie z.B. Spinnenphobie bezeichnet. Generalisierte Angststörung wird als Begriff genutzt, wenn Ängste das gesamte Erleben einengen, und nicht begrenzt werden können auf inhaltliche Bereiche. Panikstörung ist eine sehr häufige Form der Angsstörung, die gekennzeichnet ist durch das Erleben von schweren Angstattacken, die meist begleitet werden von starken körperlichen Symptomen (wie Herzraßen etc.) und dem Gefühl von Kontrollverlust oder der Angst sogar sterben zu müssen.


Was geschieht in einer psychotherapeutischen Behandlung bei Ängsten fragen sich viele Betroffene. Zunächst ist es wichtig, die Angst vor der Angst zu verlieren, das geschieht dadurch, dass es einen Raum gibt, wo Ängste (oder die Seite der Angst) gemeinsam langsam und mit viel Abstand betrachtet wird. Dadurch kann das übermannende Erleben von Angst Schritt für Schritt reduziert werden und die Angst vor der Angst kann abnehmen. Im Prozess können Ängste gemeinsam betrachtet werden, oftmals mithilfe von bildhaften Techniken und auch „sichtbar“ gemacht werden. Was „sichtbar“ ist, was „Gestalt angenommen“ hat - dem kann auch leichter begegnet werden. Jede Begegnung mit angstbehafteten Seiten unseres Inneren kann anders aussehen. Jedenfalls kann das Bewusstwerden von den eigenen Stärken und Ressourcen ein essentieller Baustein sein, um sich mit der Seite der Angst in Dialog zu begeben.


 
 
 

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